Ein weiteres sehr wichtiges Projekt ist die Jeevan Jyoti Village
Die Schwestern haben in den vergangenen Jahren viele Mädchengruppen im Dorf aufgebaut und ihnen grundsätzliches Wissen über Gesundheit, Hygiene und auch Allgemeinbildung vermittelt. Durch den Zusammenhalt und den Austausch in den einzelnen Gruppen sind sie viel stärker auch gegenüber den eigenen Familien, der Dorfgemeinschaf und können so auch etwas bewegen und sich selber supporten. Ich durfte währen meinem Rundgang viele der Mädchen kennenlernen und auch Einblick in die verschiedenen Bereiche erhalten. Alle Mädchengruppen haben eine Art „Notfallkonto“ bei denen sie dank den Einlagen jedes Teammitglieds sich in aktuellen Krisensituationen Microkredite geben können. So sind sie auch unabhängiger und übernehmen Selbstverantwortung. Eine Gruppe (Näherinnen und Teppich knüpfen) hat mir stolz ihre Kontostand gezeigt (600 Rupies, d.h. ca 11CHF). Mit einem Budget von 2000 Rupies/Tag, macht man sich schon Gedanken über das Leben, wie viel ist viel, was wäre genug ,was brauche ich wirklich um glücklich und zufrieden zu sein.
Diese Gruppe, wie viele andere Menschen im ganzen Land, nähen oder knüpfen um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Bei den Teppichen weiss ich das die Mädchen-Frauengruppe 1Rupie pro Teppich Fransen knüpfen von ihren Männern erhalten, das Prinzip etwas unabhängiger zu sein fruchtet also.
Halbfertigprodukte wie Hemden werden zb. angeliefert und von den Bewohnern des Villages mit Knöpfen bestückt oder Vorschnitte werden fertiggenäht. Es ist also kein Wunder wenn da auch Kinderarbeit stattfindet, da die Produktion/Fertigstellung meist zuhause stattfindet und ja alle zur Existenzsicherung beitragen sollen. Es wird gearbeitet solange es geht und Arbeitssicherheit, resp. Gesundheit am Arbeitsplatz steht daher meist nicht an erster Stelle.
Die Gruppen bringen aber bereits ihr erworbenes Wissen bei den Anderen ein, so dass ab und an schon schneller reagiert wird und nicht erst wenn es zu spät ist.
Meine paar Brocken Hindi machten trotzdem auch etwas Eindruck und bei den Diskussionen (dank der Übersetzungsschwester) wollten die Mädchen, nebst dem obligaten „are you married?“ meist auch mehr über meine Bildung wissen, z.B. wie viele Sprachen ich spreche, über Selbstständigkeit (alleine Reisen in Indien) und was ich arbeite. Es waren sehr eindrückliche Begegnungen und ich war froh mit den Girls so unbefangen sprechen zu können, da man sonst hier die Frauen meist nur kurz sieht und -wenn der Mann dabei ist- auch meist nicht wirklich mit ihnen sprechen kann (natürlich nebst der Sprachbarriere).
Education ist so wichtig für diese und alle Menschen.